Bildschirmfoto 2021 12 19 um 16.07.26Hamburg – Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) schreibt zum sechsten Mal den DGE-Medienpreis aus. Mit dem mit 2.000 Euro dotierten Preis zeichnet die Fachgesellschaft journalistische Beiträge aus, die endokrinologische Krankheitsbilder beleuchten, gut recherchiert und allgemeinverständlich formuliert sind und den Kriterien medizin-journalistischer Qualität entsprechen. Teilnehmen können Journalistinnen und Journalisten mit Beiträgen aus den Bereichen Print, Online, Fernsehen und Hörfunk. Bewerbungsschluss ist der 31. Januar 2022. Der Preis wird im Rahmen des 65. Kongresses für Endokrinologie verliehen. 

 

Bei jedem Menschen verändert sich die Dichte der Knochen im Laufe des Lebens. Um das 30. Lebensjahr erreicht sie ihren Höhepunkt und nimmt von da an allmählich wieder ab. Bei manchen Menschen treten die natürlichen Abbauprozesse im Knochen allerdings deutlich stärker auf. Unterschreitet die Knochendichte einen alters- und geschlechtsabhängigen Wert, sprechen Mediziner von einer Osteoporose, im Volksmund auch als Knochenschwund bekannt. „Die Osteoporose tritt bei Frauen im Schnitt doppelt so häufig auf wie bei Männern und beginnt bereits um das 50. Lebensjahr“, erklärt Professor Dr. med. Stephan Petersenn, Mediensprecher der DGE. Dies hängt damit zusammen, dass die den Knochenauf- und -abbau regulierenden Zellen, die sogenannten Osteoblasten und Osteoklasten, ungleich arbeiten. „Die Osteoklasten bauen mehr Knochenmasse ab, als die Osteoblasten gleichzeitig aufbauen“, so der Experte. Dass die Osteoporose vorwiegend bei Frauen auftritt, hängt mit den hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren zusammen. „Hintergrund ist, dass die Eierstöcke im Klimakterium nach und nach weniger des weiblichen Hormons Östrogen produzieren, das bis dahin den Knochenaufbau mitreguliert hat“, so der Hamburger Endokrinologe.

Die deutlich verminderte Knochendichte führt bei Betroffenen zu einem gesteigerten Risiko für Knochenbrüche auch schon bei leichten äußeren Einwirkungen. „Bei Knochenbrüche denkt man nicht primär daran, Hilfe bei Endokrinologen zu suchen, die sich mit Hormon- und Stoffwechselerkrankungen befassen“, sagt Petersenn. Dies gelte für viele Erkrankungen, mit denen sich Endokrinologinnen und Endokrinologen in ihrer täglichen Praxis befassen. „Umso wichtiger ist es, die Symptome hormonell bedingter Funktionsstörungen früh und richtig zu erkennen, aber auch von anderen Erkrankungen abzugrenzen. Die Osteoporose stellt dabei ein gutes Beispiel dar, wie Sexualhormone, aber auch Cortisol und Schilddrüsenhormone die Funktion eines anderen Organs massiv beeinflussen können“, sagt Petersenn.

Mit ihrem Medienpreis wendet sich die DGE an Journalistinnen und Journalisten, die solchen komplexen Zusammenhängen in ihren Beiträgen nachgehen und die wissenschaftlichen Hintergründe allgemeinverständlich erklären. „Die Pathomechanismen von Hormon- und Stoffwechselerkrankungen sind oft sehr komplex. Umso wichtiger ist es, dass versierte Journalistinnen und Journalisten diese Vorgänge der Allgemeinheit anschaulich darstellen, sodass auch medizinische Laien die medizinischen Zusammenhänge verstehen können“, sagt Petersenn. Für den Medienpreis bewerben können sich Journalistinnen und Journalisten, deren Beiträge im Zeitraum zwischen dem 01. Februar 2021 und dem 31. Januar 2022 in einem deutschsprachigen Publikumsmedium in den Bereichen Print (Zeitungen, Zeitschriften sowie im Internet veröffentlichte Artikel), Fernsehen und Hörfunk erschienen sind. Das Preisgeld beträgt 2.000 Euro. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen des 65. Kongresses für Endokrinologie (17. bis 19. März 2022) in Baden-Baden. Die persönliche Teilnahme der Preisträgerin/des Preisträgers ist erwünscht.

Weitere Informationen:

Ausschreibung: https://www.endokrinologie.net/medienpreis.php

Endokrinologie ist die Lehre von den Hormonen, Stoffwechsel und den Erkrankungen auf diesem Gebiet. Hormone werden von endokrinen Drüsen – zum Beispiel Schilddrüse oder Hirnanhangdrüse, aber auch bestimmten Zellen in Hoden und Eierstöcken – „endokrin“ ausgeschüttet, das heißt nach „innen“ in das Blut abgegeben. Im Unterschied dazu geben „exokrine“ Drüsen wie Speichel- oder Schweißdrüsen ihre Sekrete nach „außen“ ab.